Wie treffen High-Performer eine Entscheidung? Was wir von Steve Jobs, Elon Musk und Mark Zuckerberg lernen können

Übersicht über den Artikel

High Performer – das sind die, die nicht sagen, „Bin schon da“, sondern „Bin schon wieder weg“. Das sind die Personen, die eine Entscheidung treffen können, gerade dann, wenn es schwierig ist, die Visionäre, die Idole, die Rollenvorbilder. Das sind auch Sie! Denn Sie können „von den Großen“ lernen, wie man schwierige Entscheidungen trifft.
In diesem Artikel stellen wir Ihnen mehrere Methoden vor, die Ihnen zu einem bewussten Mindset verhelfen, mit dem Sie im Leben und im Beruf eine Entscheidung fällen können. Wir geben Ihnen Tipps und Hinweise, um für sich die richtige Entscheidung zu fällen. Und die erste richtige Entscheidung war es schon, diesen Artikel aufzurufen.
Starten wir zunächst mit einer Übersicht darüber, was die Entscheidungsfindung ausbremst oder sogar zum Stillstand bringen kann.

Was die Entscheidungsfindung stört

Die Informationsbeschaffung

Vor 30 Jahren glaubten viele, Entscheidung beruhe auf Fakten und je mehr Informationen ein Entscheider hat, umso mehr Optionen kennt er, umso besser wird seine Entscheidung. Das heutige Informationszeitalter zeigt, gerade im Hinblick auf Social Media, dass das ein großer Irrtum des ausgehenden Industriezeitalters war. Denn: Je mehr Informationen uns zur Verfügung stehen, umso mehr Fehlinformationen, Färbungen und absichtliche Falschinformationen sind auch darunter. Der Mythos der rationalen Entscheidung ist für viele ein vermeintlich sicherer Hafen, stellt sich jedoch am Ende oft als Karussell heraus, in dem wir uns drehen und drehen und doch nie ans Ziel kommen. Für die Entscheidungsfindung stellt die Menge an verfügbaren Daten nur eine untergeordnete Rolle dar. Wenn Sie sich selbst dabei erwischen, wie Sie eine Entscheidung immer wieder aufschieben, mit der Begründung, Sie müssten noch weiter recherchieren, bevor Sie etwas entscheiden könnten, entscheiden Sie sich bewusst dazu, diese Ausrede nicht mehr zu benutzen.

Fakt ist: Entscheidungen werden im Zwischenhirn getroffen, egal, wie sehr wir sie später rationalisieren.

Der Was-wäre-wenn-Denkprozess

Viele Entscheidungsträger, gerade im gehobenen Management, versuchen, die richtige Entscheidung zu finden, indem sie alle Eventualitäten durchdenken und alle Optionen ins Auge fassen, die auch nur entfernt möglich sind. Dabei vergraben sie sich in immer kleineren Details und finden immer noch etwas, was sie durchdenken müssen, analysieren, bilanzieren, retuschieren, evaluieren, revidieren, dinieren, bis sie gar nicht mehr wissen, was die eigentliche Frage war oder diese sich von selbst erledigt hat. Ganz nach dem Schneeballsystem führt ein Wenn zu zwei weiteren und man kann immer neue Was-wäre-wenn-Situationen kreieren, die es schwer machen, sich für einen Weg, eine Richtung oder eine Handlung zu entscheiden.

Die Angst vor der falschen Entscheidung

In die beiden vorherigen Punkte fließt sie schon mit ein, die Angst, am Ende doch nicht die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Wenn eine leichte Angst dazu führt, dass man aufmerksamer ist und genauer hinsieht, kann sie förderlich sein. Wenn wir aber aus Angst vor Fehlern zu spät oder gar nicht entscheiden, wenn wir wie ein Reh vor dem herannahenden Auto in Schockstarre verfallen, haben wir die Kontrolle abgegeben, haben wir die Macht zu entscheiden verloren. Machen Sie sich bewusst, dass man im Leben alles richtig machen und richtig entscheiden und trotzdem scheitern kann! Im Management kostet eine falsche Entscheidung in der Regel nicht das Leben. Und die meisten falschen Optionen lassen Ihnen noch immer die Chance, sich im Nachhinein doch für die richtige zu entscheiden.

Die größten Hemmnisse im Leben des Managers, Unternehmers oder Selbstständigen sind zusammengefasst:

  • eine Flut an Informationen, bei der man den Überblick verliert und richtig und falsch nicht mehr sortieren kann
  • das Verzetteln in immer kleineren Details und Eventualitäten
  • die Angst, die soweit lähmt, dass man keine Entscheidung treffen kann oder will

Wenn Sie diese drei Hindernisse kennen und erkennen, können Sie sie umschiffen und sich darauf konzentrieren, mit unseren Tipps die richtige Entscheidung zu treffen.
Schwierige Entscheidungen kommen oft in einer der beiden folgenden Optionen: Ja oder nein? Dies oder das? Der Großteil der schwierigen Entscheidungen im Management ist also aufgeteilt, entweder etwas zu tun oder eine Wahl aus mehreren Optionen treffen.

Die Entschließungsentscheidung – die 4 W-Fragen zur richtigen Entscheidung und das Warum zur Entscheidungsfindung

Die Frage, ob man handeln soll oder nicht, ob man investieren soll oder nicht, ob man einen neuen Standort eröffnen soll oder nicht, wird im Gehirn nicht anders beantwortet, als die Frage, ob man eine interessante Person in der Bar, in der Disco oder wo auch immer ansprechen soll, oder nicht. Hier helfen Ihnen die vier W-Fragen:

1. Was hält mich bei der Entscheidung zurück?
Was hindert Sie daran, sich dafür zu entscheiden und sind diese Hemmnisse wirklich so bedrohlich, wie sie aussehen? Kann man sie aus dem Weg räumen? Hier kann eine Liste helfen, in der Sie das Problem aufschreiben und dahinter die Lösung dazu.

2. Was befürchte ich bei der Entscheidung?
Viele Entscheidungsträger werden davon zurückgehalten, dass sie „ein ungutes Gefühl“ haben. Rationalisieren Sie dieses Gefühl, welche konkreten Befürchtungen stehen Ihrer Entscheidung entgegen? Kann man diese ausräumen oder umgehen?

3. Was könnte schlimmstenfalls nach der Entscheidung passieren?
Denken Sie Ihre Optionen so pessimistisch wie möglich durch, bis zum bitteren Ende. Was ist das schlimmstmögliche Resultat Ihrer Entscheidung? Finden Sie für dieses Worst-Case-Scenario eine umsetzbare Lösung und halten Sie diese bereit. Wenn Sie auf das schlimmste vorbereitet sind, kann jedes weniger schlimme Ergebnis Sie nicht mehr aus der Bahn werfen.

4. Was würde passieren, wenn ich nichts tue, keine Entscheidung treffe?
Stellen Sie sich vor, Sie würden sich entscheiden, nichts zu tun. Wie entwickelt sich die Situation dann weiter? Malen Sie sich auch hier das Worst- und das Best-Case-Scenario aus. Und stellen Sie sich vor, wenn irgendwann Ihr Leben vor Ihrem inneren Auge Revue passiert, würden Sie bereuen, es nicht getan zu haben?

Mit diesen vier W-Fragen finden und bearbeiten Sie die Dinge, die eine Entscheidung verhindern oder zumindest erschweren. Aber da muss ja mehr gehen, als von Minus auf Null. Hier hilft Ihr Sinn des Lebens, oder etwas kleiner:

Ihr Warum

Warum sind Sie hier, warum tun Sie, was Sie tun? Finden Sie Ihr Warum und Sie können die Entscheidungen daran messen. Folgende vier Tipps helfen Ihnen dabei, schwierige Entscheidungen zu treffen, sowohl im Beruf, als auch im Leben:

  1. Warum stehen Sie morgens auf? Was ist also das Ziel Ihres Unternehmens, was sollen andere davon haben, dass es Sie gibt?
  2. Leben Sie dieses Warum so, dass es Sie und Ihre Familie ernährt. Bringen Sie Ihr Warum also an den Markt.
  3. Bewerten Sie alle Optionen anhand Ihres Warums. Nützt oder fördert es Ihr Warum, tun Sie es. Hindert oder schadet es Ihrem Warum, lassen Sie es.
  4. Treffen Sie die großen Entscheidungen. Schwierige Entscheidungen sind oft deshalb schwierig, weil sie zu klein sind. Je größer die Entscheidung ist, je größer das Warum ist, umso unwichtiger wird das Wie.

Nutzen Sie diese Tipps, um als erstes zu entscheiden, ob Sie etwas überhaupt entscheiden müssen. Hat eine Entscheidung Auswirkung auf Ihr Warum?


Ja – Dann müssen Sie entscheiden.
Nein – Dann müssen Sie diese Entscheidung (jetzt) nicht treffen.

Wenn Sie Ihr Warum im Leben und in der Firma gefunden haben, können Sie damit nicht nur die Entscheidungsfindung in Ob-Fragen vereinfachen, sondern auch in der nächsten Kategorie:

Die Auswahlentscheidung – eine Wahl aus mehreren Optionen treffen mit FOCUS und der Projektionstechnik

Wenn Sie mit den vorgenannten Tipps Ihr Warum gefunden haben, helfen Ihnen die folgenden Tipps, Ihre Entscheidung noch leichter zu treffen. Die richtige Entscheidung zu treffen, kann trotzdem in der Sackgasse enden, wenn man sie nicht konsequent bis zum Ende verfolgt. Der einzige Weg hinaus ist hindurch!

Der Fokus

Was Sie hier machen, nannte man in altem Verwaltungssprech eine „Machbarkeitsstudie“. Stellen Sie sich in der Entscheidungsfindung vor, Sie hätten die Entscheidung für eine Alternative getroffen und spielen Sie diese gedanklich durch: Ist diese Entscheidung überhaupt bis zum Ende durchführbar oder fehlt auf halber Strecke etwas? Anschließend spielen Sie das mit allen weiteren Alternativen durch. Am Ende haben Sie eine Liste aller Optionen, die überhaupt durchführbar sind und haben zu jeder Entscheidung auch bereits einen groben Kurs im Kopf. Nach der Prüfung, ob die Entscheidung Ihrem Warum dient, kommt jetzt der Fokus auf das Ziel.

Das englische Wort FOCUS steht hier für:

Follow
On
Course
Until
Success

Wenn Sie die Entscheidung treffen, Variante A oder Variante B, Ja oder Nein, dann legen Sie Ihren Kurs fest, stecken Sie ihr Ziel ab und folgen Sie Ihrer Entscheidung, bis Sie das Ziel erreicht haben. Sie treffen die große Entscheidung und hinterfragen diese (Ihr Warum) nicht mehr bei jedem kleinen Zwischenschritt (das Wie). Die Entscheidung ist getroffen, der Kurs liegt an, Volldampf!

Und selbst, wenn die Entscheidung ins Scheitern führt, denken Sie an zwei Dinge:

  • Je früher man scheitert, umso eher kann man die richtige Entscheidung für einen neuen Kurs treffen.
  • Man springt nicht zum Erfolg, man scheitert sich zum Erfolg. Im Karate heißt es, ein Meister ist öfter gescheitert, als es der Anfänger jemals versucht hat.

Schwierige Entscheidungen helfen beim Wachsen und Scheitern ist nicht das Ende des Weges, sondern der Anfang eines neuen Weges.

Die Projektionstechnik – 10-10-10

Weiter oben hieß es, in der Entscheidungsfindung muss mehr gehen, als von Minus auf Null. Mit der Projektionstechnik gehen Sie ins Plus, weg von den Fragen, was gegen die Entscheidung spricht oder ob Sie die Entscheidung treffen müssen, hin zu der Frage, was bringt Ihnen die Entscheidung in der Zukunft? Jetzt braucht der rationale, objektiv denkende und stets durchrechnende Manager sein wichtigstes Werkzeug: Die Fantasie!
Welche (positiven) Auswirkungen zieht Ihre Entscheidung nach sich

  • in 10 Minuten,
  • in 10 Monaten
  • und in 10 Jahren?

Wenn Sie jetzt Ihre Entscheidung treffen, wie fühlen Sie sich mit dieser Entscheidung in 10 Minuten? Werden Sie das Gefühl haben, richtig entschieden zu haben? Hierfür müssen Sie sich bildhaft vorstellen, Sie hätten diese Entscheidung getroffen und es gäbe kein Zurück mehr.
Nun stellen Sie sich vor, sie folgen Ihrer Entscheidung, wie wird sich Ihr Unternehmen in 10 Monaten wohl entwickelt haben? Versetzen Sie sich in die Zukunft und stellen Sie sich vor, Sie hätten vor 10 Monaten diese Entscheidung getroffen. War sie richtig?
Als letztes denken Sie langfristig, stellen Sie sich vor, 10 Jahre später schauen Sie auf die Entscheidung zurück, die Sie heute getroffen haben. Würden Sie sagen, „Da habe ich die Weichen für den Erfolg gestellt!“?
Wenn Sie beim letzten Punkt zu dem Ergebnis kommen, dass die Entscheidung auf den Erfolg oder Misserfolg keinen Einfluss hatte, ist sie heute gar nicht groß genug, um sich den Kopf darüber zu zerbrechen, dann hat diese Entscheidung keinen Einfluss auf Ihr Warum. Schwierige Entscheidungen, die sich nicht auf Ihr Warum auswirken, müssen Sie vielleicht gar nicht erst treffen.

Um Ihre Entscheidungsfindung so zu optimieren, dass Sie sich nicht mit einer unwichtigen Entscheidung aufhalten müssen, hilft Ihnen

Die Eisenhower-Matrix

Zu den bisherigen Tipps dazu, wie Sie eine Entscheidung treffen können, erhalten Sie nun noch Tipps, um beurteilen zu können, ob Sie eine Entscheidung überhaupt treffen müssen. In der Entscheidungsfindung sortiert die Eisenhower-Matrix jede Entscheidung nach ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit.

A) Ist die Entscheidung wichtig und dringend? -> Sie müssen die Entscheidung jetzt treffen.
B) Ist die Entscheidung wichtig, aber nicht dringend? -> Sie können die Entscheidung später treffen.
C) Ist die Entscheidung nicht wichtig, aber dringend? -> Delegieren Sie die Entscheidung an einen Mitarbeiter.
D) Ist die Entscheidung weder wichtig, noch dringend? -> Befassen Sie sich nicht mit der Entscheidung, solange A bis C nicht abgearbeitet sind.

Bevor Sie sich mit einer Entscheidung befassen, fragen Sie sich also, ob Sie diese Entscheidung überhaupt treffen müssen, ob Sie jetzt entscheiden müssen oder ob die Entscheidung nicht jemand anderes fällen kann.

Gute Entscheidung!

ÜBER DEN AUTOR:

Hustle Tools

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